1 Die Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen zwischen Schülerinnen und Schülern im Klassenraum am Beispiel von Dyaden beim simulationsbasierten Lernen Michel Knigge Martin-Luther-Univ. Halle-W. Jens Siemon Universität Hamburg Antonia Scholkmann Universität Hamburg
2 Zentrale Aspekte der nächsten 20 MinutenNeue Videotechnik mit individuellen Tonspuren erlaubt die Analyse von Schüler/inneninteraktionen im Unterricht ViSWi-Studie: Problemlösen in Lernenden-Dyaden in Abhängigkeit von psychologischen Merkmalen Ergebnisse zur Erfassbarkeit von Dimensionen zur Interaktionsqualität in Lernenden-Dyaden Teile der Ergebnisse dieses Vortrags sind hier bereits veröffentlicht: Knigge, M., Siemon, J., Nordstrand, V. & Stolp, C. (2013). Eine neue Methode zur Untersuchung von Mikroprozessen in Lerndyaden: Eine Videostudie unter Berücksichtigung von kognitiven Grundfähigkeiten und Zielorientierungen. Zeitschrift für Gruppendynamik und Organisationsberatung, 44(3),
3 Ablauf des Vortrags Interaktionen in Klassen, hier speziell vor dem Bildschirm beim Bearbeiten einer Simulation Neue Videotechnik Studie 1: Problemlösen in Dyaden in Abhängigkeit von Zielorientierungen und kognitiven Grundfähigkeiten Studie 2: Erfassung von Interaktions-Qualitätsdimensionen Zusammenfassung, Diskussion und Ausblick Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
4 Interaktionen in Klassen (vor dem Bildschirm)Simulationen als komplexe Problemlöseprozesse – situiertes Lernen (z.B. Anderson et al. 1996) Kooperation mit einer anderen lernenden Person ist häufig – zur Reflexion und auch wegen limitierter PCs Kaum Forschung zu Interaktionsprozessen beim gemeinsamen Arbeiten mit Simulationen und auch nicht im Klassenraum allgemein Forschungsdesiderat Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
5 Neue Videotechnik Videotechnik mit individuellen Audiospuren aus dem Hamburger Landesexzellenzcluster LiMA Erfassung von Mehrsprachigkeit im Unterricht im Rahmen der LiViS-Studie (Duarte, Gogolin & Siemon, 2013) Es folgt ein kurzes Video (ca. 1½ Min.), um die neuen Möglichkeiten der Methode zu verdeutlichen Methode wurde in beiden folgenden Studien angewandt Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
6 Datenerhebungen für beide Studien59 Berufsschüler/innen (3 Klassen) im Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau für Speditions- und Logistikdienstleistungen im zweiten Ausbildungsjahr Altersdurchschnitt von 23,84 Jahren (SD=5,62) ca. 37% weiblich Größtenteils Abitur und Fachhochschulreife, ca. 7% mittlere Reife Zuordnung der Schüler/innen zu Dyaden innerhalb der Klassenverbände randomisiert Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
7 Datengrundlage für beide StudienKomplexe Simulation Logistic:Challenge (Siemon & Wirth, 2008) in Dyaden pro PC im Klassenverband an einem ganzen Berufsschultag über acht Unterrichtsstunden bearbeitet Leitung immer durch die gleiche Lehrerin Erfassung von Hintergrundmerkmalen per Fragebogen und Tests Video- und Audioaufzeichnungen mit der neuen Methode Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
8 Videodesign Knigge, Scholkmann & SiemonErfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
9 Studie 1 Problemlösen Problemlösung als die Optimierung komplexer Situationen Kann als System mit mehreren Kreisläufen und drei Hauptphasen beschrieben werden Häufigkeit und Dauer von Tätigkeiten aus den drei Phasen (Sachse and Hacker, 1995) Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
10 Studie 1 Bsp. Zielsuche Mit diesem Code wurden Situationen markiert, in denen mindestens eine Person in der Dyade sicht- oder hörbare Aktivitäten zeigt, um das Problem bzw. die Aufgaben-stellung besser zu verstehen. Ein prototypischer Dialog aus einer Aufzeichnung begann dabei folgendermaßen: Person 1: „Ja, worauf sollen wir jetzt gehen?“ Person 2: „Weiß ich nicht.“ Person 1: „Worauf sollen wir jetzt gehen bei diesen?“ Person 2: „Weiß ich nicht.“ […] Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
11 Studie 1 Bsp. LösungssucheAktivitäten, um mögliche Lösungswege zu identifizieren: Person 1: : „Was allerdings sein könnte…unser Fehler…dass wir nicht von vollkommenen 24 Stunden ausgegangen sind.“ Person 2: „Für die anderen drei, oder was?“ Person 1: „Für alle. Dass wir deswegen eine andere Leerlaufzeit haben.“ Person 2: „Ja, aber wieso? Hier jetzt ja schon verfügbare Zeit 8 Stunden.“ Person 1: „Hmm.“ […] Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
12 Studie 1 Bsp. LösungsauswahlAktivitäten, die eine Entscheidung für einen potenziellen Lösungsweg zur erfolgreichen Aufgabenbewältigung bedeuten: Person 1: „Belegungsplan!“ Person 2: „Ja, gut.“ Person 1: „Den können wir ja nutzen.“ Person 2: „Dann klicken wir den an.“ Person 1: „Hab ich…So, o.k., denn können wir…dann müssen wir die Werkstatt auch wieder nutzen.“ […] Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
13 Studie 1 Zielorientierung & KFTKognitive Grundfähigkeiten Verarbeitungskapazität - numerisch & figural Zielorientierungen Lernzielorientierung Ziel ist der Zugewinn neuer Kompetenzen Leistungsannäherungszielorientierung Ziel ist es, Erfolg zu haben und dies zu zeigen Leistungsvermeidungszielorientierung Ziel ist es, Misserfolg zu vermeiden oder zumindest nicht damit in Verbindung gebracht zu werden Der KFT R dient der differenziellen Bestimmung kognitiver Fähigkeitsdimensionen, die insbesondere für schulisches Lernen relevant sind. Die neun Untertests verteilen sich auf die Fähigkeitsbereiche sprachliches Denken (V), quantitative (numerische) Fähigkeiten (Q) und anschauungsgebundenes (figurales) Denken (N), wobei im Sinne des Berliner Intelligenzstrukturmodells vor allem Verarbeitungskapazität erfasst wird. Darüber hinaus lässt sich das intellektuelle Gesamtleistungsniveau der Schülerinnen und Schüler bestimmen. Das Verfahren liegt in zwei Parallelformen vor. Gegenüber der 2. Auflage des KFT wurde die Aufgabenzuordnung zu den einzelnen Klassenstufen aufgrund aktueller Itemanalysen optimiert. Der Subtest N3 wurde durch den Untertest «Faltaufgaben» ersetzt. Daneben wurde die benötigte Durchführungszeit gestrafft - u.a. durch die Reduzierung der Subtests auf drei Subtests pro Testteil (V, Q, N). Das Verfahren wurde neu normiert. Der KFT R ist als Gruppen- und Einzeltest anwendbar und liegt in zwei parallelen Formen vor. Für jede Testform liegen zwei separate Testheftversionen - zum einen für 4. Klassen (KFT 4+ R), zum anderen für die Klassenstufen 5-12 (KFT R) vor. Ebenso stehen für jede Klassenstufe separate Antwortbogen und Lösungsschablonen zur Verfügung. (KFT: Heller & Perleth, 2000; SELLMO: Spinath et al., 2002) Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
14 Studie 1 Analysen Regressionsanalysenabhängige Variablen: jeweils Dauer und Häufigkeit pro Problemlöseverhalten 6 AV Zielsuche, Lösungssuche, Lösungsauswahl unabhängige Variablen: KFT & Zielorientierungen beider Partner/innen & einem Interaktionsterm pro Konstrukt pro Dyade Ergebnisse werden im folgenden schematisch für die Dauer der Interaktionen dargestellt Ergebnisse zur Häufigkeit konsistent aber seltener signifikant Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
15 Studie 1 Ergebnisse Dauer Zielsuche Lösungssuche LösungsauswahlKognitive Grundfähigkeiten (Dyade -) Lernziel-orientierung Person + Leistungsziel-annäherungsorient. Dyade + (Person -) (Dyade +) Leistungsziel-vermeidungsorient. + : länger Person: Effekte auf Grund der Einzelpersonen - : kürzer Dyade: Effekte auf Grund der Dyadenzusammensetzung () : marginal signifikant Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
16 Studie 1 ZusammenfassungInteraktionen von Partner/innen beim Bearbeiten einer Simulation konnten sinnvoll in Handlungsphasen zerlegt werden Dabei zeigten sich plausible und überraschende Zusammenhänge zu psychologischen Hintergrundvariablen der Partner/innen Wertung als erfolgreicher Pilot Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
17 Studie 2 Fragestellung In Studie 1 wurden Häufigkeiten und Dauer von beobachtbaren Tätigkeiten eher niedrig inferent erfasst Ist es mit der neuen Videotechnik darüber hinaus möglich, höher inferente Tiefenstrukturmerkmale zur Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum und ggf. sogar soziale Fähigkeiten der Individuen zu erfassen? Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
18 Studie 2 Instrumente Soziale Kompetenz (Fydrich & Bürgener, 1999)Körperliche Unruhe und Nervosität in Pilotphase verworfen Konversationsfluss Sozial angemessene/r… … Blickkontakt in Pilotphase verworfen … Stimme und Sprache … Sprechdauer Kooperationsfähigkeit (Jurowski, 2010) Kommunikationsfähigkeit in Pilotphase verworfen Fähigkeit zur Zusammenarbeit in Pilotphase verworfen Kritikfähigkeit in Pilotphase verworfen Im Rahmen der diagnostischen Rollenspiele wird den Probanden in der Regel eine Aufgabe gestellt, die er in Anwesenheit anderer Personen erfüllen muss. Bei Kindern bestehen diese Aufgaben meistens darin, vor einem kleinen Publikum vorzulesen (vgl. Beidel, 1991a). Erwachsene werden dazu angehalten, vor anderen etwas vorzutragen (Hofmann et al., 1995) oder mit einer unbekannten Person ein Gespräch zu führen (vgl. Fydrich, 1996). Um die Varianz zwischen den Rollenspielsituationen möglichst gering zu halten, werden meist standardisierte Aufgabeninstruktionen und trainierte Rollenspielpartner eingesetzt, die jedem Probanden gegenüber ein möglichst ähnliches Interaktionsverhalten zeigen sollen. Das in dieser Studie eingesetzte Rollenspiel beinhaltet die Aufgabe, sich mit einem Gleichaltrigen zu unterhalten. Das genaue Vorgehen wird im Abschnitt beschrieben. (vgl. Schowalter, 2001) Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
19 Stimme und Sprache Die Person…(1) sehr gut: spricht mit deutlicher, lebendiger und modulierter Stimme. Sprachmelodie und Betonung korrespondieren sehr gut mit dem Inhalt. Die Lautstärke ist der Konversation angemessen. (2) gut: spricht überwiegend mit deutlicher, lebendiger […] (3) mittelmäßig: spricht einigermaßen bzw. ungefähr die Hälfte der Zeit deutlich und/oder moduliert und lebendig. Sprachmelodie und Betonung korrespondieren teilweise mit dem Inhalt und/oder die Lautstärke ist etwas zu gering oder zu laut. (4) schlecht: spricht mit nur wenig deutlicher, lebendiger […] (5) sehr schlecht: spricht mit flacher, monotoner Stimme, ohne Lebendigkeit oder es ist so gut wie keine Sprachmelodie und Betonung vorhanden oder spricht sehr leise oder undeutlich oder spricht übertrieben laut. (Fydrich & Bürgener, 1999) Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
20 Sprechdauer Die Person…(1) sehr gut: spricht und antwortet die meiste Zeit in mehreren Sätzen; […] keine unangenehmen oder unpassenden Schweigezeiten, […] Partner immer ausreichend Zeit für eigene Ausführungen […] (2) gut: spricht und antwortet die meiste Zeit in mehreren Sätzen […] (3) mittelmäßig: spricht meistens nur einen Satz pro Sprechphase; […] gelegentlich längeres Schweigen zwischen den Sätzen oder […] ausschweifend […] Konversation phasenweise einseitig (4) schlecht: gibt fast nur kurze Äußerungen von sich […] (5) sehr schlecht: gibt fast ausschließlich Äußerungen wie „hm“, „ja“, „nein“ o.Ä. von sich […] oder sie schweigt fast ausschließlich oder die Antworten sind so lang, dass der Partner gar nicht zu Wort kommt oder […] Interviewstil (Fydrich & Bürgener, 1999) Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
21 Konversationsfluss Die Person…(1) sehr gut: hält die Konversation mit aufrecht und reagiert immer auf Äußerungen des Partners, indem sie auf die vorher vom Partner gelieferte Information eingeht […] verhält sich an passenden Stellen initiativ […] zeigt Interesse an ihrem Partner […] (2) gut: […] verhält sich an passenden Stellen gelegentlich initiativ. Der Konversationsstil ist flüssig […] (3) mittelmäßig: hält die Konversation die meiste Zeit mit aufrecht, trotzdem ist das Gespräch manchmal stockend/holprig. Sie verhält sich wenig initiativ […] Wiederholungen bereits gestellter Fragen oder Themen kommen [maximal] einmal oder gar nicht vor […] (4) schlecht: hält das Gespräch kaum mit aufrecht […] (5) sehr schlecht: macht keinen Versuch, das Gespräch zu beginnen oder wieder aufzunehmen […] (Fydrich & Bürgener, 1999) Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
22 Studie 2 Ergebnisse Stimme & SpracheICC Alpha Nggw. kodiert Tag 1 - Kodierer A & B .36 .72 899 Tag 2 - Kodierer C & D .84 1558 Tag 3 - Kodierer E & F .41 .58 847 Tag 3 - Kodierer B & E .12 .28 20 Tag 3 - Kodierer B & F .81 .69 25 Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
23 Studie 2 Ergebnisse SprechdauerICC Alpha Nggw. kodiert Tag 1 - Kodierer A & B .67 .49 912 Tag 2 - Kodierer C & D .77 .87 1522 Tag 3 - Kodierer E & F .51 .68 847 Tag 3 - Kodierer B & E .62 .76 20 Tag 3 - Kodierer B & F .69 .81 26 Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
24 Studie 2 Ergebnisse KonversationsflussICC Alpha Nggw. Kodiert Tag 1 - Kodierer A & B .56 .75 947 Tag 2 - Kodierer C & D .86 1439 Tag 3 - Kodierer E & F .58 .74 847 Tag 3 - Kodierer B & E .50 .69 20 Tag 3 - Kodierer B & F .38 .53 26 Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
25 Studie 2 ZusammenfassungKodierer können Qualitätsmaße für die Interaktionen von Partner/innen reliabel beurteilen für die Bereiche Konversationsfluss Soziale Angemessenheit von Stimme und Sprache Soziale Angemessenheit von Sprechdauer Allerdings ist die Übereinstimmung nicht bei allen Kodiererdyaden gleich Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
26 Gesamtdiskussion Neue Videotechnik macht besseres Verständnis der Mikroebene von Unterricht möglich Schüler/innen-Interaktionen können im Klassenraum für komplette Klassen analysiert werden Durch hohe Audioauflösung sind auch höher inferente Beurteilungen der Interaktionsqualität möglich Ausbau dieser Forschung ist vielversprechend Allerdings hoher Ressourcenaufwand Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
27 Ausblick Zusammenhänge der Interaktionsqualität zu psychologischen Merkmalen der Personen und der Dyade & Leistungsdaten Videostudie zu Schüler/inneninteraktionen im regulären Unterricht in Berufs- und allgemeinbildenden Schulen Knigge, Scholkmann & Siemon Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen im Klassenraum am Beispiel von Dyaden
28 Vielen Dank! Die Erfassung der Qualität sozialer Interaktionen zwischen Schülerinnen und Schülern im Klassenraum am Beispiel von Dyaden beim simulationsbasierten Lernen Michel Knigge Martin-Luther-Univ. Halle-W. Jens Siemon Universität Hamburg Antonia Scholkmann Universität Hamburg
29 Studie 1 Ergebnisse TextKognitive Grundfähigkeiten Dyade höhere kognitive Grundfähigkeiten kürzere Zielsuche Zielorientierungen Person mit höherer LZO längere Lösungsauswahl Dyade höhere LAZO längere Lösungssuche und –auswahl, Person höhere LAZO kürzere Lösungsauswahl Person höhere LVZO längere Zielsuche, Dyade längere Lösungsauswahl Der KFT R dient der differenziellen Bestimmung kognitiver Fähigkeitsdimensionen, die insbesondere für schulisches Lernen relevant sind. Die neun Untertests verteilen sich auf die Fähigkeitsbereiche sprachliches Denken (V), quantitative (numerische) Fähigkeiten (Q) und anschauungsgebundenes (figurales) Denken (N), wobei im Sinne des Berliner Intelligenzstrukturmodells vor allem Verarbeitungskapazität erfasst wird. Darüber hinaus lässt sich das intellektuelle Gesamtleistungsniveau der Schülerinnen und Schüler bestimmen. Das Verfahren liegt in zwei Parallelformen vor. Gegenüber der 2. Auflage des KFT wurde die Aufgabenzuordnung zu den einzelnen Klassenstufen aufgrund aktueller Itemanalysen optimiert. Der Subtest N3 wurde durch den Untertest «Faltaufgaben» ersetzt. Daneben wurde die benötigte Durchführungszeit gestrafft - u.a. durch die Reduzierung der Subtests auf drei Subtests pro Testteil (V, Q, N). Das Verfahren wurde neu normiert. Der KFT R ist als Gruppen- und Einzeltest anwendbar und liegt in zwei parallelen Formen vor. Für jede Testform liegen zwei separate Testheftversionen - zum einen für 4. Klassen (KFT 4+ R), zum anderen für die Klassenstufen 5-12 (KFT R) vor. Ebenso stehen für jede Klassenstufe separate Antwortbogen und Lösungsschablonen zur Verfügung. fett & kursiv=hypothesenkonform; nur kursiv=nicht angenommen Michel Knigge Bewerbungsvortrag Professur Empirische Schul- und Unterrichtsforschung
30 Time-on/off-Task Michel KniggeBewerbungsvortrag Professur Empirische Schul- und Unterrichtsforschung